Dienstag, 27. Mai 2014

Aus RHEX wird RHEXchen – Der Rheinsteig-Extremlauf 2014



Der Rheinsteig-Extremlauf (RHEX) findet 2014 nicht statt. Wir laufen ihn trotzdem! Denn Oliver Witzke und Thorsten Klenke sorgen für Ersatz und organisieren auf der Originalstrecke, dem Rheinsteig zwischen Bonn und Bad Honnef, einen privaten Gruppenlauf – genannt RHEXchen. Doch trotz des verniedlichenden Namens hat RHEX nichts von seiner Bissigkeit eingebüßt: 34 km und mehr als 1200 HM sind am 25.5.2014 zu bewältigen.

Rund 50 Extremläufer finden sich am Start ein und wollen heute mittels ihrer Extremitäten ihre Extremität beweisen. Einige kennen die Strecke von vergangenen RHEX-Teilnahmen. Als Unkundiger habe ich mir sicherheitshalber den Track auf die Uhr gespielt. Der wird heute noch gute Dienste leisten.

Anfangs plaudere ich mit Antje und Jasmin, die ich beide im Trailcamp auf Mallorca kennengelernt hatte. Und schon ist Mitläufer und Mitfahrer Ralf außer Sichtweite. Sollte das nicht ein Gruppenlauf sein? Hurtig versuche ich aufzuschließen und habe bald die Spitze unseres Trupps erreicht. Die Führenden rätseln gerade an der nächsten Abzweigung über die einzuschlagende Richtung. Track und Wegmarkierung weisen nach rechts. Ich biege ab und bin plötzlich mutterseelenallein im Wald. Vor und hinter mir sind keine Läufer mehr zu sehen. Aber nach wie vor signalisieren Track und Beschilderungen, dass ich mich auf dem Rheinsteig befinde. Dann wird es wohl stimmen. Doch wo ist Ralf?  Irgendwann öffnet sich eine wunderschöne Fernsicht ins Rheintal an einem Weinhang. Dort steht Ralf und fotografiert. Ich rufe ihm zu, er möge doch verweilen und noch ein paar weitere Aufnahmen machen, damit ich aufhören kann, so schnell zu rennen.

Blick ins Rheintal
Ralf, mit Trinkgürtel unterwegs, verleiht seinem Erstaunen darüber Ausdruck, dass vor ihm nur noch wenige laufen: "Wegen der am Start aufgefahrenen, professionellen Ausrüstung dachte ich, das wären alles ganz Schnelle." Zu uns gesellt sich ein Kölner, der ohne jegliches Zusatzgepäck unterwegs ist und im Vorjahr in 3:24 finishte. Ich komme mir mit meinem Rucksack plötzlich ein wenig "overdressed" vor. Gemeinsam erklimmen wir den Petersberg, wo wir uns an Track und Beschilderung halten. Dadurch werden wir am Gipfel vorbeigeleitet, den der Kölner bei der Vorjahresveranstaltung noch passiert hatte. Später erfahren wir, dass dort auch das Foto-Team auf uns gewartet hat.

Drachenburg am Aufstieg zum Drachenfels
Am Drachenfels wiederholt sich das Spiel. Die Beschilderung weist nach links, während die Vorjahresroute über den Eselsteig, markiert mit dem Symbol des „Bergischen Pfades“, nach rechts zum Gipfel führt. Wieder folgen wir der (im weiteren Verlauf lückenhaften) Rheinsteig-Beschilderung und verpassen den Fotografen. Dennoch erreichen wir den Gipfel, sozusagen über die Hintertreppe. Oben erwartet uns Thorsten mit weiblicher Verstärkung. Beide haben vor der atemberaubenden Kulisse des Weitblicks ins Tal ein ebenso atemberaubendes Büfett aufgebaut. Das passt alles prima zu dem Aufstieg, der uns ebenfalls des Atems beraubt hat. Denn jetzt bei km 19 befinden wir uns am höchsten Punkt der Strecke, der gleichzeitig auch die schönste Stelle markiert. Unabhängig voneinander planen Ralf und ich, dass der nächste Familienausflug  zum Drachenfels führen wird. Rund zehn Minuten Pause gönnen wir uns hier, bis sich die ersten Sieben zusammengefunden haben. Als wir gemeinsam wieder starten, entsteht doch noch kurzzeitig Gruppenlaufatmosphäre.

Blick vom Drachenfels
Obwohl meine Uhr nur eine Pace von 6:55 (incl. Pausen) anzeigt, beginnen sich allmählich die Höhenmeter bemerkbar zu machen. Nach langen Bergab-Passagen bin ich genauso froh über deren Ende wie nach steilen Anstiegen. Umso willkommener sind die von den Veranstaltern unterwegs angelegten Verpflegungsdepots. In Kisten am Wegesrand lagern Snacks und Getränke auf Eis!

Glücklicherweise sind wir zu 90 Prozent der Zeit im Schatten unterwegs. Trotzdem sehne ich jetzt das Ziel herbei. Doch das rückt auf einmal in weite Ferne, als die Uhr ein Verlassen des Tracks signalisiert. Aber da war doch überhaupt keine Kreuzung! Stur rennen Ralf und ich weiter. Schließlich waren der Kölner und sein Begleiter eben noch vor uns zu sehen. Nach einer Weile der Unsicherheit kommen uns die beiden entgegen und meinen gutgelaunt, auf diese Weise würden wir heute noch einen Marathon hinbekommen. Gemeinsam entdecken wir in der zugewucherten Böschung den Single-Trail, der im rechten Winkel vom breiten Fahrweg abzweigt und steil ins Tal Richtung Finale leitet.

Unten ist nur noch der Ort in Richtung der Insel Grafenwerth zu durchqueren. Jetzt kann die Pace noch ein wenig gedrückt werden, denn die Anstiege liegen hinter uns. Denke ich. Die Insel ist aber nur über eine steile Brücke erreichbar. Diese letzte Anstrengung wird mit einem Ausblick zum Drachenfels belohnt. Und kurz vorm Ziel schaffen wir es doch noch, einem Fotografen vor die Linse zu laufen. Als krönenden Abschluss hält man uns ein Zielband vor die im selben Moment stolzschwellende Brust. Dabei hatte ich erst kürzlich noch geschrieben, dass ich so etwas wohl niemals erleben werde!

Samstag, 24. Mai 2014

Entblößer im Wald



Ich gehöre nicht zu jenen, die im Winter Socken in die Sandalen ziehen. Meine ewig kalten Füße verlangen nach kuscheligem Filz, der ihre Zehen wärmend umspielen möge. Doch jetzt bei sommerlicher Witterung gibt es keine thermischen Ausreden mehr. Die konsequente Fortsetzung des Laufens in Barfuß-Schuhen ist das Barfuß-Laufen. Ich wage mich baren Fußes in den Wald!

Bei der Durchquerung des urbanen Umfeldes trage ich noch Schuhe. Am Waldesrand jedoch lasse ich mich auf einer Bank nieder und die Hüllen fallen. Kaum sind die Füße ihres Schutzes beraubt, fällt mir auf, wie viele Glasscherben um die Parkbank verstreut liegen. Ich nehme nicht die Beine, sondern die Schuhe in die Hand und verlasse wachen Auges das Gefahren-Areal.

Dann wechsele ich in den Laufschritt und jogge auf kleinen Pfaden waldeinwärts. Erstaunlich, wie gut das geht! Auf dem festen Waldboden herumliegende Zweigsegmente, Wurzeln, Laub und Baumfrüchte stören nicht sonderlich meinen Schritt. Doch da, schon wieder die Hinterlassenschaften eines frustrierten Becks-Konsumenten! Unblutig gelingt mir auch diese Passage.

Der Pfad mündet in einen etwas breiteren Weg. Kleine Steinchen bedecken lose den Boden. Ich erwische einen davon genau mit der vorgeschädigten Stelle des linken Fußes. Aua, aua! Die Steinchen werden dichter. Nun geht es auch noch abwärts! Die Pein wächst. Ich muss gehen. Eine rettende Bank kommt in mein Sichtfeld. Vorsichtig trippele ich auf sie zu und beende dort mein Experiment, indem ich mir Socken und Schuhe über die unglaublich schwarzen Füße ziehe.

Nicht einmal einen Kilometer dürfte mein vorwitziger Ausflug lang gewesen sein. Auf glattem Untergrund, wie Asphalt oder festem Waldboden, sowie auf Sand, Wiese und Tartan ist barfuß laufen für mich möglich. Für spitze Unebenheiten – kleine Steinchen reichen da schon – sind meine Füße und ich noch zu weich.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Vivawest-Marathon


Spontan-Entschluss

 

Freitag-Nachmittag. Gerade sind gute Wünsche an Lauffreund Friedel für den Start beim Vivawest-Marathon am Sonntag gesandt, als ein Blick in den Kalender einen Termin in Gelsenkirchen für den nächsten Tag offenbart. Das ist doch der Startort! Wenn ich ohnehin dort bin, könnte ich mir auf der Messe eine Startnummer besorgen und Friedel beim Lauf begleiten! Ein Telefonat später steht die Mitfahrgelegenheit und damit einem langen Trainingslauf am Sonntag nichts mehr im Weg.

Im Startbereich staunen wir über dessen Großzügigkeit und die ruhige Atmosphäre. Uns beiden steht für das Aufwärmprogramm ein ganzes Stadionrund zur Alleinnutzung zur Verfügung! Vielleicht verzichten die anderen wegen des sich abzeichnenden sommerlichen Wetters auf zusätzliches Warmmachen. Bereits jetzt, gegen 9 Uhr, brezelt die Sonne auf unsere Köpfe. Das Wegwerfhemd für den Startblock kann im Kleiderbeutel bleiben.

Der grüne Punkt

 

Farbenblinde haben es bei diesem Lauf schwer. Die Startaufstellung erfolgt in vielen farblich gekennzeichneten Blöcken, wobei Grün, Blau und Petrol kaum zu unterscheiden sind. Das wissen wir heute zu unseren Gunsten zu nutzen. Die Angabe meiner Bestzeit wurde bei der Nachmeldung offenbar ignoriert. Denn ich erhielt eine Nummer mit grünem Punkt und damit, wie sich jetzt herausstellt, nur die Eintrittskarte für den letzten der beiden Marathonblöcke. Doch Friedel und ich wollen zusammen laufen und checken mit einer beherzten Flanke über den Zaun in seinem Petrol-Gebiet ein.

Verspätung

 

Im Marathonbereich herrscht gähnende Leere. Erstaunlich für so eine Großveranstaltung. 900 Marathonfinisher werden immerhin später in der Ergebnisliste stehen. Vor uns drängen sich aber massenweise Halbmarathonis und Staffelläufer in ihren Blöcken. Hier hinten bei uns hat man keine Lautsprecher mehr aufgestellt, so dass wir von der Moderation nichts hören können. Stimmung kommt also keine auf. Jedenfalls keine frohe. Es macht sich eher Frust breit. Denn um 9:30 Uhr, der geplanten Marathonstartzeit, stehen noch alle Halbmarathonis unbewegt vor uns. Sie hätten schon vor einer halben Stunde starten sollen!


Wir verlassen den Block und gehen nach vorn. Dort erfahren wir, dass auf der Strecke erst noch falsch geparkte Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen. Als kleine Entschädigung wird ein Rabatt von 25% auf die Startgebühr im nächsten Jahr angeboten. Um 9:45 beginnt endlich die Blockabfertigung der Halbmarathonis. Auf den geplanten halbstündigen Puffer zwischen Halbmarathon- und Marathonstart verzichtet man jetzt. Wir werden direkt im Anschluss um 10 Uhr ins Rennen geschickt.

Nach dem Start des Halben dürfen wir zur Startlinie

Die ersten Geher

 

Ein Supersauerstofflauf mit einer Zielzeit um die vier Stunden würde mir gut in den Trainingsplan passen. Doch Friedel läuft seine Marathons meist in 3:45 und will das trotz der sommerlichen Temperaturen und des welligen Streckenprofils auch heute so halten. Ich habe zwar gar keine Laufuhr mitgenommen, bemerke aber trotzdem, dass wir zu schnell starten. Denn wir überholen schon bald die beiden 3:45er Zugläufer. Doch plötzlich werden wir ausgebremst. Noch vor Kilometer Drei treffen wir auf die ersten Geher. Sie walken nebeneinander. Quer über die Strecke. Mit Stöcken! Beim Halbmarathon sind offensichtlich auch Nordic Walker zugelassen.

Landschaft oder City?

 
Zeche Zollverein

Nach drei Kilometern Zick-Zack-Lauf ist mit der Zeche Zollverein nicht nur der erste Stimmungs-Schmelztiegel, sondern auch die Streckenteilung erreicht. Die Halbmarathonis haben uns verlassen. Wir passieren menschenleere Innenstadtbereiche, verlassen wirkende Gewerbegebiete, einen riesigen Schrottplatz, aber auch jede Menge grün bewachsene Bereiche. Und ich frage mich, welchen Charakter dieser Lauf eigentlich hat. Ist es ein City-Marathon ohne Zuschauer oder ein Landschaftslauf auf Asphalt? 


Auf jeden Fall ist das Höhenprofil der ersten Hälfte einem Landschaftslauf durchaus angemessen, gibt es doch manchen Anstieg, wovon einer sogar als steil bezeichnet werden kann. Bis Kilometer 18 müssen wir wohl eine ganze Weile unmerklich, aber stetig an Höhe gewonnen haben. Wir sind langsamer geworden, aber für eine 3:45 immer noch zu schnell. Trotzdem haben uns die 3:45-Hasen eingeholt und ziehen uns davon!

3:45-Pacemaker

Rossmann vs. Powerbar

 

Allmählich wird es anstrengend. Ich frage mich, ob ich bei der Wärme dieses Tempo wirklich bis ins Ziel halten kann. Und auch Friedel signalisiert mit einer ersten Gehpause an der nächsten Verpflegungsstation, dass ihm Profil und Temperatur zu schaffen machen. Und so bestaunen wir erstmal ausgiebig das reiche Angebot, dass der Veranstalter aller drei Kilometer für uns bereithält. Neben Wasser sind Iso, Cola, Äpfel und Bananen vorrätig. Ich bleibe heute bei Wasser und teste Gels von Rossmann. Die Geschmacksrichtungen „Cherry/Banana“ und „Lemon“ habe ich dabei. Beide erweisen sich als äußerst lecker und bekömmlich. Und ich habe mir jahrelang dieses Zeug von Powerbar runtergeekelt!

Bald ist die Halbmarathonmarke erreicht. Zu erkennen ist sie lediglich an der roten Matte des Zeitmess-Systems, die quer über die menschenleere Straße eines verlassen in der Mittagssonne brütenden Wohngebiets liegt. Immerhin zeigt wenigstens die SPD Präsenz. Sie hat in der Nähe einen Stand an der Strecke aufgebaut und hofft wohl auf ein paar Stimmen aus der Läuferschar. 

Zwei Gesichter

 

Doch in der zweiten Hälfte offenbart der Lauf sein anderes Gesicht. Jetzt sind öfter Zuschauer an der Strecke, die auch begeistert Anteil nehmen. Und wir laufen durch sehenswerte, historische Arbeiterwohnviertel, die aufwändig saniert erscheinen. Immer wieder kommen wir auch durch die hier typische, industriegeprägte Landschaft. Mittlerweile glaube ich, dass es diese Landschaft ist, die das Besondere dieses Laufs ausmacht.

Pferdekoppel im Ruhrgebiet


Acker vor Fabrik-Kulisse

Scott

 

Und dann kommt der Scott-Moment. 

Auf dem Rückweg vom Südpol, den Scott nur als Zweiter nach Amundsen erreichte, schleppt sich seine Truppe demoralisiert, entkräftet und halbverhungert durch den Schneesturm. Einer seiner Mannen kann das Tempo der Gruppe nicht mehr halten und erkennt, dass keiner das Ziel erreichen wird, wenn die anderen ihn weiter mitnehmen. Also stielt er sich nachts aus dem Zelt und legt sich zum Erfrieren nach draußen

Den gleichen Team-Geist zeigt Friedel, indem er mich mehrfach auffordert, schon mal vorauszulaufen. Da man sich heute um Erfrierungen keine Sorgen machen muss, komme ich bei Kilometer 30 seinem Angebot nach. 

Hasenjagd

 

Rechts steht ein kleiner Junge am Rand und hält den Luftballon der 3:45-Hasen in der Hand. Was mag aus den zu schnellen Hasen geworden sein? Mussten sie aufgeben, so wie der Tempomacher beim 2012er Hitze-Marathon an der Oberelbe? Das möchte ich jetzt ganz gerne noch herausfinden und beschleunige leicht. Viele Rückansichten, an denen ich jetzt vorbeiziehe, kommen wir bekannt vor. Ihre Träger haben sichtlich mit der Hitze zu kämpfen. Ein Läufer sitzt unter einem Baum im Schatten. Andere schleppen sich mit Leidensmiene weiter. 

Nordstern

 

Der Nordstern-Park erweist sich nochmal als Stimmungs-Hochburg. Und ich halte für einen letzten Foto-Stopp. Vor der Verpflegungsstation gilt es, einen kleinen Anstieg auf sehr löchrigem Kopfsteinpflaster zu absolvieren. Der raubt nochmal Kraft. Auf der langen Geraden danach, die links und rechts bis zum Ende dicht mit Plastikbechern gesäumt ist, bin ich der Einzige, der dort im Laufschritt unterwegs ist.

Nordsternpark

Wir sind das Ruhrgebiet!

Flow

 

Meine Stimmung steigt und die am Streckenrand tut es auch. Die Bewohner eines Altenheims sitzen in Rollstühlen auf der Straße und klatschen. Die Zuschauer rufen mir anfeuernd einfach die Zahlen meiner Startnummer zu, da ich als Nachmelder die Version ohne Namensaufdruck trage. Vor einer Behinderteneinrichtung erhalte ich die Einladung einer jungen Frau: „Du kommst zu mein‘ Geburtstag!“ Bei Kilometer 39 meint eine andere Zuschauerin: „Das sieht aber noch locker aus!“ Und irgendjemand staunt: „Und das sogar in Barfuß-Schuhen!“ Jede dieser positiven Rückmeldungen genieße ich freudig und laufe mit einem gefühlten Dauergrinsen Richtung Ziel – vollkommen im Flow.


Der Mann mit der Mega-Tröte sorgt für gute Laune bei den Läufern

Bei Kilometer 40 stoße ich auf einen der beiden 3:45-Zugläufer. Sein ihm verbliebenes Gefolge besteht noch aus genau einem Mann. Im Ziel werde ich hören, dass Zugläufer Nr. 2 unterwegs ins Gehen gewechselt hat.

Party

 

Doch vorher kommt noch die phantastische Zielgerade. Mir scheint es, als ob ich ganz allein durch das Spalier einer tobenden Menschenmenge laufe und alle nur für mich völlig aus dem Häuschen geraten. Da ist es fast schon schade, dass dieses Fest mit Erreichen des Zielbogens vorbei ist.

Blick zurück zum Ziel


Für ein Fest ist auch auf der Verpflegungsmeile eingedeckt. Müsliriegel, Äpfel, Bananen, Kuchen und Brot sind reichlich vorhanden. Das frische Brot kann man wahlweise zusätzlich mit Butter und Salz genießen. Und jeder der überaus zahlreichen, fast schon gelangweilten Helfer hat ein Lächeln und ein nettes Wort parat. Nur die Mädels am Erdinger-Stand sind vollbeschäftigt. Doch auch der 5:30-Finisher bekommt noch sein Weizen. Friedel und ich können uns persönlich davon überzeugen, denn die Verpflegungsmeile ist Teil des großzügigen Nachzielbereiches und kann auch nach dem Duschen und der Massage noch einmal aufgesucht werden.
So backt der Pott!
Die große Anzahl der Helfer macht eine Besonderheit möglich. An der Kleiderbeutelausgabe steht ein Mitarbeiter quasi im Ausguck und ruft die Nummern herannahender Läufer aus. Dadurch halten die anderen Unterstützer den inzwischen herausgesuchten Beutel schon bereit, wenn der Sportler in der Garderobe eintrifft.

Fazit

 

Die Organisation erlaubt also durchaus noch wachsende Teilnehmerzahlen. Für Läufer aus dem Pott ist die Teilnahme ohnehin Pflicht. Alle anderen können hier die einzigartigen Industrie-Kultur-Landschaften und die bodenständige Herzlichkeit der Einwohner kennenlernen – jedenfalls auf der zweiten Hälfte. Vielleicht ist das ein Grund, beim nächsten Mal beim Halbmarathon zu starten.