Montag, 9. Januar 2017

Ratinger Neujahrslauf 2017

Der Kevelaer Marathon und der Ratinger Neujahrslauf fallen dieses Jahr auf denselben Tag. Eine Entscheidung muss getroffen werden, die zugunsten der Ratinger Veranstaltung ausfällt. Zu verlockend ist die späte Startzeit des 10-km-Hauptlaufs von 13:00 Uhr. Ausschlafen trotz sonntäglicher Wettkampfteilnahme!

Nur noch leicht benebelt trabe ich zum Start, denn der Morgendunst hat sich mittlerweile weitestgehend aufgelöst, was auch den ganz schnellen Sprintern genügend Sichtweite gewähren sollte. Das Blitzeis des Vortages ist bei 2 Grad getaut. Angesichts absoluter Windstille kann man die Rahmenbedingungen also nicht beklagen.

Benebelt: Die Ratinger Kirchturmspitze
Der erste Kilometer gerät mir für mein "sub 40 min"-Ziel etwas zu schnell. Ich zügele mich, bis das Trio um Ratingens schnellste Frau, das mit identischer Zeitvorgabe angetreten ist, zu mir aufschließt. Gemeinsam nehmen wir den Anstieg von sagenhaften 23 Höhenmetern in Angriff, der auf jeder der drei Runden auf uns lauert. Diese scheinbar vernachlässigbare Höhendifferenz genügt aber, um uns gehörig auszubremsen. Achtsiebzehn zeigt die Uhr an der Dreier-Marke für die beiden letzten Kilometer. Erschrocken beschleunige ich und setze mich damit vom Trio ab.

Was dem Esser das Auge, ist dem Läufer der Kopf. Der Kopf läuft mit! Und mein Kopf läuft heute sehr brav mit und signalisiert mir bei Kilometer Vier, dass ich das gewählte Tempo bis ins Ziel halten und die gewünschte Zeit erreichen werde. Derart positiv gestimmt, wird Kilometer Fünf mit einem innerlichen "Schon die Hälfte!" quittiert.

Obwohl die Anstiegs-Kilometer weiterhin mit knapp über vier Minuten zu Buche genommen werden müssen, bleibt genug Polster. Denn es geht ja auch wieder "runter", wodurch ich diese Segmente mit rund 3:45 laufe.

Siggi der Bergische Löwe im Ziel (Archivbild 2016)
Die Kraft reicht für einen Endspurt. Dadurch wird die letzte Zwischenzeit die schnellste. Nach insgesamt 39:22 laufe ich hochzufrieden ins Ziel, denn das ist persönlicher Streckenrekord auf dem Ratinger Kurs. In der Altersklasse reicht Platz Sieben für die Top Ten, und im Gesamteinlauf bedeutet der 53. Platz eine Platzierung unter den ersten zehn Prozent der 554 Finisher. Ein gelungener läuferischer Jahresbeginn! Anscheinend waren die mehr als 4000 gelaufenen Kilometer in 2016 doch für irgendwas gut.

Letztens wurde ich von einem Leser ob solcher Protzerei der Selbstbeweihräucherung geziehen. Daher soll nicht unerwähnt bleiben, dass nicht nur zwei Herren der M60 vor mir finishten, sondern auch Siggi der Bergische Löwe. Siggi war deutlich vor mir im Ziel, obwohl der Läufer die ganze Strecke in einem Löwenkostüm steckte!